Jeden Tag beim Appell und in den vielen schlaflosen Nächten starrte ich wie gebannt auf das Krematorium, dieses langgestreckte, scheinbar so harmlose Gebäude mit dem großen Schornstein, der wie ein Fabrikschlot aussah und ununterbrochen, Tag und Nacht, Rauch ausstieß.
Ich begriff nicht, wie es geschehen konnte, daß die Massen von Menschen, die aus den Zügen und dem Lager dorthin getrieben wurden, in diesem Gebäude einfach für immer verschwanden. Die Tötung geschah direkt vor unseren Augen. Hinter dem Zaun neben uns, ganz nah.

(Halina Birenbaum, Die Hoffnung stirbt zuletzt)